Drei Schläge auf den Gong markieren den Beginn des zweiten Repair Cafés. Vorbei der Karneval, die Realität des Schraubens, Hämmerns und Lötens hat die Reparateure wieder im Griff. Um Punkt zehn Uhr übergibt Carlo Marks, Geschäftsführer der Stadtwerke Goch, den Aktiven einen Satz Arbeitsschürzen und würdigt damit die Arbeit des Repair Cafés und seine Bedeutung für das Bewusstsein der Gocher in Sachen „nachhaltiges Wirtschaften“. „Sie machen einen wichtigen Teil der miteinander-Stadt aus“, versichert er den Aktiven. Die Kunden warten schon, stehen aufgereiht, Kaffeemaschine und Mixer unter dem Arm. Der Kaffeeduft verheißt Wohlfühlatmosphäre. Schnell ist der Raum gefüllt, aber es herrscht nicht die drangvolle Enge des Premierentags. Einige sind einfach „nur so“ gekommen, genießen offensichtlich die geballte Betriebsamkeit im Raum und schauen den Reparateuren auf die Finger. Die Damen des Cafés haben buchstäblich alle Hände voll zu tun.

Routinierte Griffe der Reparateure, manche Defekte aber sind eine „harte Nuss“. Bei einer Kaffeemaschine reicht der Hinweis, diese doch bitte zu entkalken, dann komme auch wieder Kaffee. Die Besitzerin eines Dampfbügeleisens nimmt wie selbstverständlich einen Schraubenzieher in die Hand und arbeitet mit, „Hilfe zur Selbsthilfe“ eben. Die automatische Kabelaufwicklung eines Staubsaugers klappt nicht mehr. Franz und Theo müssten den Sauger gezielt öffnen. Das ist ein bisschen riskant. Sie haben kurz vorher einen Staubsauger gleichen Typs für nicht reparabel erklärt und ihn der Tonne für Schrottgeräte übergeben. Das Gerät taugt noch als Versuchsobjekt. Der Schrottsauger gibt ihnen die nötigen Hinweise. Die Kabelaufwicklung wird wieder zum Funktionieren gebracht. Gut ein Drittel der mitgebrachten Geräte kann repariert werden. Die für nicht reparabel erklärten Geräte wandern in die Wertstofftonne. Die Firma Schoenmackers stellt den Service kostenlos.

Zufrieden sind schließlich alle, auch die Besitzer der Geräte, die aufgegeben werden mussten.

„Jetzt kann ich mit gutem Gewissen den Föhn entsorgen“, sagt eine Dame beim Hinausgehen. Vorher hat sie sich zu einer Tasse Kaffee niedergelassen und sich noch ausgiebig mit ihrer Tischnachbarin  ausgetauscht. 

(Heinz van de Linde)

 


 

Impressionen

 

 

So sieht das von innen aus?

 

 

Mit vereinten Kräften

 

 

Ein gedeckter Tisch

 

 

Kundin dreht mit an der Schraube